Theater-Doppelstunde (75 Min): „Impulse ins Spiel“
Zielgruppe: Jahrgangsstufe 9–10
Rolle der Lehrkraft: Spielleitung
10 Min: Warm-Up – Emotionen hoch 3
Ziel: Spontane Reaktion auf Emotionen, Körperausdruck, emotionale Wandlungsfähigkeit
Anleitung:
- Spielleitung nennt eine Alltagssituation (z. B. „Warten an der Bushaltestelle“).
- Je zwei Spielende improvisieren eine neutrale Szene dazu.
- Nach ca. 10 Sekunden ruft die Spielleitung eine Emotion hinein. Die Szene wird sofort an die Emotion angepasst.
- Insgesamt drei aufeinanderfolgende Emotionen pro Szene.
- Wechsel nach ca. 1 Minute, neue Paare beginnen.
Vorgeschlagene Alltagssituationen:
- In der Schlange beim Bäcker
- Vor dem Klassenzimmer
- Beim Abendessen zu Hause
- Im Wartezimmer
- Im Zug
- Beim Fußballtraining
- Beim Einkaufen
- Auf einem Geburtstag
- In der Schulkantine
- Nach der Schule auf dem Heimweg
Vorgeschlagene Emotionen (kombinierbar):
- Eifersucht
- Euphorie
- Langeweile
- Angst
- Trotz
- Verliebtheit
- Überforderung
- Wut
- Unsicherheit
- Schadenfreude
20 Min: 60 Sekunden – Szene auf Zeit
Ziel: Pointierte Darstellung, prägnantes Erzählen, Improvisationsgeschick
Anleitung:
- Spielende arbeiten in Gruppen à 3–4 Personen.
- Jede Gruppe bekommt einen Szenentitel.
- Sie entwickeln eine Szene mit klarer Handlung (Anfang–Konflikt–Auflösung).
- Spielzeit: genau 60 Sekunden.
- Optional nach dem ersten Durchlauf: gleiche Szene nochmals in 30 bzw. 15 Sekunden (Steigerung von Tempo & Präzision).
Szenentitel (Auswahl):
- Die letzte Mathearbeit
- Streit auf Klassenfahrt
- Versehentlich verliebt
- Das Bewerbungsgespräch
- Verpasst! (Zug/Bus/Chance)
- Unerwarteter Besuch
- Auf dem Weg zum Direktor
- Peinliches Missverständnis
- Das Referat – aber wer hat’s vorbereitet?
- Heute kündige ich!
🔹 20 Min: Requisiten-Wunder
Ziel: Kreativer Umgang mit Objekten, Bedeutungsumkehr, Requisiten als Impulsgeber
Anleitung:
- Requisiten werden bereitgelegt.
- Gruppen à 4 Personen ziehen je ein Objekt.
- Aufgabe: Eine kurze Szene entwickeln, in der das Objekt eine zentrale, eventuell überraschende oder symbolische Rolle spielt.
- Das Objekt darf zweckentfremdet werden (z. B. Kaffeekanne = Megafon).
- Präsentationszeit: 1–2 Minuten pro Gruppe.
Vorgeschlagene Requisiten:

20 Min: Geräuschkulisse – Szene rückwärts bauen
Ziel: Szenenentwicklung mit akustischem Endpunkt, kreatives Zurückdenken, Atmosphäre schaffen
Anleitung:
- Die Spielleitung stellt eine Geräuschkulisse vor (mündlich oder durch Geräusche/Soundeffekte).
- Gruppen à 4–5 Spielende entwickeln eine Szene, die in diese Geräuschkulisse mündet – was hat dazu geführt?
- Geräusch darf durch Stimme, Körper, Requisiten oder abgespielt entstehen.
- Vorbereitungszeit: ca. 15 Minuten
- Präsentation: 2 Minuten pro Gruppe, Geräusch als Schlussmoment
Vorgeschlagene Geräuschkulissen:
- Applaus
- Ein Knall – jemand schreit
- Telefonklingeln – Türknallen – Schweigen
- Lachen – Weinen – Schritte entfernen sich
- Sirene
- zerbrechendes Glas
- Jubel – Musik
- Handy vibriert – Nachrichtenton – erschrockenes Einatmen