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Das Ökonomische Prinzip
Der homo oeconomicus
„Homo“ ist ein lateinischer Begriff und bedeutet Mensch. Der Mensch durchlief verschiedene Entwicklungsstufen. Gemäß dieser Stufen gab man dem Menschen Beinamen, die deutlich machten, wohin er sich entwickelt hat.
Da wäre zum Beispiel der Homo erectus – das ist der Mensch, der sich aufgerichtet hat – oder der Homo sapiens, das ist der wissende und somit der heutige moderne Mensch.
Der Homo oeconomicus ist nicht wirklich eine typische Bezeichnung für eine Entwicklungsstufe des Menschen. Es ist vielmehr ein künstlicher, wissenschaftlicher Begriff und umfasst innerhalb der Sozialwissenschaften ein theoretisches Modell, das den Menschen als wirtschaftendes Wesen idealtypisch beschreibt.
Dieser Beschreibung nach handelt ein Homo Oeconomicus auf der Grundlage der ihm zur Verfügung stehenden Informationen ausschließlich rational, d.h. vernünftig und trifft dabei Entscheidungen, die ausschließlich der Maximierung seines persönlichen Nutzens zuträglich sind. Er verarbeitet Daten und handelt wie ein Roboter und zwar gemäß des Programms, das man ihm „eingepflanzt“ hat (siehe Titelbild).
Wie ist er drauf- der homo oeconomicus?

Der Homo oeconomicus lässt sich bei seinen (wirtschaftlichen) Handlungen weder von Trends, noch durch Werbung beeinflussen, auch sind ihm moralische Skrupel nicht geläufig. Das klingt nach einem unangenehmen Zeitgenossen, aber wie bereits festgestellt handelt es sich lediglich um eine künstliche Modellvorstellung und nicht um einen Menschen im biologischen Sinne.
Pointiert gesprochen wäre der Homo oeconomicus in unserer Alltagswelt ein Mensch, der die Zeitschriften der Stiftung Warentest auswendig kennt, der zu jedem Produkt eine Meinung hat und dabei den absoluten Durchblick besitzt, bei welchem Händler dieses Produkt seinen Tiefstpreis hat. Er wäre der Meister des „Preis-Leistungs-Verhältnisses“, nie würde er irgendeinem Markenfetisch verfallen oder auf Image statt Nutzen setzen, er gäbe nur so viel Geld für ein Gut aus, wie es nach absolut objektiven Maßstäben wert ist. Ein solches Verhalten folgt einem Prinzip, dem sogenannten …
… Ökonomischen Prinzip!

Beim Ökonomischen Prinzip geht es um ein optimales Verhältnis zwischen dem, was wir an Mitteln aufwenden und dem, was wir an Ertrag dafür bekommen. Daher ist das ökonomische Prinzip auch als die Input-Output-Relation in der Volkswirtschaftslehre bekannt.
Das Ökonomische Prinzip – auch Rationalitätsprinzip oder Wirtschaftlichkeitsprinzip genannt – existiert in zwei Formen. Bevor diese zwei Formen vorgestellt werden, soll jedoch zunächst mit einem weit verbreitenden Irrglauben aufgeräumt werden.
Wenn man gemeinhin fragt, wie ein solches optimales Verhältnis zwischen Einsatz und Ertrag aussehen sollte, so hört man doch recht häufig, dass man mit möglichst geringen Mitteln möglichst viel bekommen sollte. Diese Aussage ist jedoch nicht so wirklich sinnvoll, oder sagen wir mal vorsichtiger: Sie ist für eine volkswirtschaftliche Modellvorstellung, mittels derer versucht wird, konkrete Aussagen hinsichtlich wirtschaftlichen Handelns zu treffen, ein wenig zu ungenau. Wieviel ist möglichst wenig in Bezug zu möglichst viel? „Gib mir alles und ich gebe dir nichts“?
Nein, so wird das nichts. Eine Größe – entweder der Einsatz oder aber der Ertrag – muss vorher festgelegt sein und diesem Umstand zufolge ergeben sich nun die zwei Formen des Ökonomischen Prinzips:
Das Maximalprinzip
Maximaler Ertrag bei vorgegebenem Einsatz.
Das Minimalprinzip
Minimaler Einsatz bei vorgegebenem Ertrag.